Ausbeutung

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In der Wirtschaftstheorie beschreibt Ausbeutung einen Zustand, in dem Menschen in einem Arbeitsverhältnis nicht den gesamten Gegenwert der produzierten Güter oder Dienstleistungen erhalten, sondern ihr Lohn lediglich die Höhe deckt, welche die Kosten der Reproduktion der eigenen Arbeitskraft (Nahrung, Kleidung, Wohnung etc.) abdeckt [1].

Begriff und Bedeutung

Der Begriff hat seinen Ursprung in Karl Marx‘ Theorie über den Mehrwert, die er in seinem Werk von 1867 „Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie“ beschreibt. Marx versteht unter Ausbeutung die „[…] Aneignung der Mehrarbeit des Arbeiters durch den Kapitalisten.“ [2] und verwendet den Begriff zur Erklärung der Funktionsweise der kapitalistischen Wirtschaft. Dadurch grenzt sich der Begriff von dem Alltagsverständnis, in welchem Ausbeutung meist moralisch-gerechtigkeitstheoretisch und normativ betrachtet wird, ab [3]. Aus letzterer Perspektive stellt sich die Frage, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit Ausbeutung vorliegt. Dies bleibt in Marx’ Definition jedoch ungeklärt, da seine Ausführungen nicht auf die normative Beurteilung von Ausbeutung abzielten. Auch im Alltagsgebrauch kann lediglich subjektiv beurteilt werden, ob ein Ausbeutungsverhältnis vorliegt. Bei dem Ausbeutungsbegriff im Alltagsverständnis sind Bewertung und Beschreibung eng miteinander verbunden [4]. Dennoch besteht sowohl im Alltagsverständnis als auch in Marx‘ Theorie Einvernehmen darüber, dass die Ausbeutung eine gewissenlose, überzogene, unangemessene Nutzung von Menschen oder der Natur bezeichnet. Es wird zwischen zwei Arten der Ausbeutung unterschieden: der ökonomischen und der ökologischen Ausbeutung. Bei der erstgenannten steht die Ausbeutung von Menschen durch Menschen im Fokus, bei der letzteren die Ausbeutung der Natur durch den Menschen [5]. Dieser Artikel befasst sich jedoch ausschließlich mit der ökonomischen Ausbeutung im organisationalen Kontext in Deutschland. Die ökonomische Ausbeutung bezieht immer mindestens zwei Menschen ein und beschreibt ein soziales Verhältnis [6]. Als Ausnahme hiervon ist die Selbstausbeutung zu nennen. Dies kommt insbesondere aufgrund der neuen Arbeitsformen in Unternehmen immer häufig vor [7]. Home Office, flexible Arbeitszeiten, Selbstorganisation und auch die freie Selbstentwicklung verleitet Arbeitnehmer dazu, schwächer zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu unterscheiden, was einen Anstieg der Arbeitszeit zur Folge hat [8].

Ähnliche Begriffe

Auch wenn der Begriff Ausbeutung über eine hohe gesellschaftliche Bekanntheit verfügt, wird im Folgenden eine Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen vorgenommen. Bei diesen handelt es sich jedoch nicht ausschließlich um Synonyme für Ausbeutung.

  • Die Ausnutzung von etwas wird im allgemeinen Sprachgebrauch als weniger negativ eingestuft als die Ausbeutung. Im Duden ist das Verb definiert als „von einer bestehenden Möglichkeit vollen Gebrauch machen“ und als etwas „in rücksichtsloser, egoistischer Weise für seine Zwecke in Anspruch nehmen“ [9]. Diese Definitionen verdeutlichen, dass ausnutzen sowohl ein neutraler als auch ein negativ wertender Begriff sein kann.
  • Ob etwas als unfair eingestuft wird, wird daran gemessen wie Gewinne oder Vorteile aus einer Aktivität aufgeteilt werden [10]. Im organisationalen Kontext bezieht sich dies nach der Mehrwerttheorie von Karl Marx auf die Aufteilung des geschaffenen Wertes zwischen dem Kapitalisten und dem Arbeiter.
  • Ausplündern und ausrauben werden als Synonyme verwendet, um die Tat zu beschreiben, wenn einer Person alles genommen wird was sie besitzt [11]. Dies wird insbesondere im Kontext der Piraterie verwendet und ist kein Synonym für Ausbeutung [12].
  • Lohnsklaverei beschreibt das Verhältnis in dem Menschen gegen Entlohnung eine Tätigkeit ausüben, die mit vollständiger Abhängigkeit verbunden ist [13], und wird mit einem menschenunwürdigeren Arbeitsverhältnis assoziiert als der Begriff Ausbeutung.
  • Zivil- und strafrechtlich wird die Ausbeutung unter dem Begriff Wucher geregelt. Nach §291 Strafgesetzbuch und §138 BGB ist Wucher „[…] ein Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation.“ [14].
  • Im organisationalen Kontext wird eine solche Schwächesituation arbeitsrechtlich als Lohnwucher bezeichnet und ist ein Synonym für die rechtswidrige Ausbeutung von Arbeitnehmern [15]. Dabei ist die Entlohnung des Arbeiters in einem Missverhältnis zu der Arbeitsleistung. Dieses Missverhältnis kann beispielsweise auftreten, wenn ein Arbeitnehmer aufgrund unzureichender Sprachkenntnisse schlechte Chancen am Arbeitsmarkt hat und ein Unternehmen deswegen einen sehr geringen, unfairen Lohn zahlt [16].

Ausbeutungsformen

Ausbeutung kommt in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen vor. Die folgenden Themen werden in den deutschen Medien unter dem Begriff Ausbeutung behandelt:

  • Menschenhandel sowie sexuelle Ausbeutung durch Missbrauch und Zwangsprostitution [17]
  • Arbeitsmigranten aus hauptsächlich dem osteuropäischen Ausland, welche aufgrund von Sprachbarrieren und unzureichender Kenntnisse von Arbeitsgesetzen unter rechtswidrigen Bedingungen tätig sind, wie unter anderem [18] [19]:
    • Outsourcing über Leiharbeitsfirmen,
    • Subunternehmer-Ketten mit ausländischen Beschäftigten, welche in der Baubranche nicht entlohnt werden,
    • Schwarzarbeit ohne Sozialversicherungsschutz,
    • Schlachtbetriebe mit Werkverträgen und Scheinselbstständigkeiten,
    • Schlechte Entlohnung von Flüchtlingen,
    • Umgehen des Mindestlohns und einer korrekten Arbeitszeiterfassung durch Arbeitgeber,
    • Prekäre Bedingungen für Pflegekräfte und Haushaltshilfen

Neben diesen Ausprägungen, welche von den Medien vermehrt als Ausbeutung in Deutschland dargestellt werden, gibt es noch weitere Ausbeutungsverhältnisse, die im Folgenden thematisiert werden. Die Vergrößerung des Dienstleistungssektors wird durch die Digitalisierung vorangetrieben. Diese wird durch eine bis vor einigen Jahren nicht vorhandene Dynamik charakterisiert und definiert Arbeit neu [20]. Als eine gegenwärtige Form der Ausbeutung wird in der Politik unter anderem die Tätigkeit Crowdworking bzw. spezifischer Clickworker unter dem Titel Arbeiten 4.0 thematisiert [21]. Howe (2006) hat mit seinem Beitrag "The Rise of Crowdsourcing" diesen Begriff und das Arbeitsumfeld geprägt, welches seitdem medial auch als "Digitales Prekariat" [22] oder "Digitale Tagelöhner" [23] bezeichnet wird. Neben dem Outsourcing, der langfristigen Auslagerung von organisationalen Prozessen an andere Unternehmen, praktizieren Unternehmen vermehrt auch Crowdsourcing [24]. Dabei werden ebenfalls bislang interne Aufgaben ausgelagert und in kleine Arbeitsschritte zergliedert. In diesem Fall werden die Tätigkeiten von Crowdworkern erfüllt, welche in einem globalen Netzwerk zur Verfügung stehen. Charakterisiert durch eine hohe Flexibilität, können Unternehmen Aufgaben global bearbeiten lassen und Ergebnisse binnen kürzester Zeit erhalten. Die Tätigkeiten können verschiedener Natur sein. Ein Beispiel ist die Einbindung von Endkunden in die Wertschöpfungskette, wenn diese bei der Produktentwicklung mitwirken. Um den Innovationsgrad zu erhöhen und gleichzeitig weniger in Forschung und Entwicklung zu investieren, lässt beispielsweise Lego seine Fans zukünftige Produkte kreieren [25]. Primär wird jedoch der Begriff Crowdsourcing mit Clickworkern assoziiert. Clickworker erfüllen Tätigkeiten wie zum Beispiel das Verfassen von Produktbeschreibungen für Onlineshops oder dem Teilnehmen an Online-Umfragen, für welche sie mit wenigen Cent vergütet werden [26]. Diese überwiegend einfachen Aufgaben können maschinell oder durch eine künstliche Intelligenz meist schlechter oder gar nicht erfüllt werden. Ungelernte haben dadurch Erwerbsmöglichkeiten in der digitalen Arbeitswelt – vergleichbar mit der Einführung der Fließbandarbeit, bei welcher die Zerlegung von Arbeitsschritten auch Ungelernten den Zugang zu Arbeit ermöglichte. In diesem Kontext wird auch von 'Deskilling' gesprochen: Seit der Industrie 1.0 werden einfache Aufgaben an Maschinen zu übertragen, sodass Menschen sich vermehrt komplexen Zusammenhängen widmen können. Als rückschrittlich kann Clickworking bezeichnet werden, wenn einfache Tätigkeiten in der digitalen Arbeitswelt wieder zum Menschen zurückgeführt werden, anstatt sie von Maschinen erfüllen zu lassen [27]. Jedoch handelt es sich bei Clickworkern nicht überwiegend um Arbeitslose oder Ungelernte, sondern meistens um Personen mit akademischen Hintergrund, die Tätigkeiten aufnehmen und im Gegenzug freiwillig auf arbeitsschutzrechtliche Maßnahmen verzichten [28]. Dieses Beispiel beschreibt eine neuartige Form der Ausbeutung, welche verschiedene Gesichtspunkte, wie z.B. die Selbstausbeutung oder die Vergrößerung des Niedriglohnsektors, thematisiert [29]. Ferner gibt es weitaus mehr Verhältnisse, die von Individuen als Ausbeutung wahrgenommen werden. Dazu zählen die zunehmende Einstellung von 450€-Minijoblern anstelle von Vollzeitkräften im Handel und der Gastronomie [30], befristete anstelle von unbefristeten Arbeitsverträgen im Hochschulwesen [31], das Geschäftsmodell der Paketzustellung mit Subunternehmern [32] und viele weitere.

Organisationale Ausbeutung in der Forschung

"Ganz unten" Günter Wallraff

Die wohl bedeutendste Recherche zu der Thematik der Ausbeutung von Arbeitnehmern durch deutsche Unternehmen machte Günter Wallraff mit seinem 1985 veröffentlichten Erlebnisbericht “Ganz unten. Mit einer Dokumentation der Folgen“. Günter Wallraff wollte sich in die Arbeitswelten der ausländischen Leiharbeiter begeben, um die Arbeitsbedingungen für Ausländer in deutschen Unternehmen zu erleben. Dafür schaltete er 1983 Stellengesuche in verschiedenen Zeitungen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Stellengesuch von Günter Wallraff 1983 [33]

Schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung seiner Inserate erhielt er zahlreiche Jobangebote. Er gab sich als Levent (Ali) Sigirlioğlu aus. Fehlende Kenntnisse der türkischen Sprache verringerten jedoch seine Glaubwürdigkeit. Daher nutzte er neben seinen Schulkentnissen des Altgriechischen ein verändertes Aussehen (dunkle Kontaktlinsen, schwarze Haare und Bart), um seine fiktive Identität türkischer und griechischer Herkunft glaubwürdig zu machen [34]. In der Person Ali war Wallraff vielseitig tätig, beispielsweise bei der Renovierung eines Reitstalls, auf verschiedenen Baustellen, als Leiharbeiter für das Stahlunternehmen Thyssen oder bei McDonalds [35]. Dabei erlebte er, dass die Unternehmen zwischen den Aufgaben von Leiharbeitern und der Stammbelegschaft differenzieren, da die Tätigkeiten ersterer der Stammbelegschaft nicht zugemutet werden sollten [36]. Überdies wurde Wallraff bewusst, dass stark körperliche herausfordernde Tätigkeiten, wie zum Beispiel die Stahlverarbeitung, ohne jegliche Sicherheitsausrüstung durchgeführt werden mussten und fast ausschließlich Ausländer für menschenunwürdige, 18-stündige Doppelschichten, eingeplant wurden. Leiharbeiter, insbesondere die Ausländer, verfügten weder über Papiere wie Gehaltsabrechnungen noch über eine Sozial- oder Krankenversicherung. Der 1985 veröffentlichte Erlebnisbericht handelt vornehmlich von der starken Ausländerfeindlichkeit, die Wallraff als Ali erfuhr, der Ausbeutung und Ausgrenzung der ausländischen Arbeiter sowie Menschenrechtsverletzungen. Welche Auswirkungen die Veröffentlichung von seinem Bericht hatte wird im Abschnitt Wirkungen von Günter Wallraff’s Erlebnisbericht erläutert.

Verbreitung

In der Forschung wird primär die Verbreitung von Ausbeutung im Arbeitsverhältnis in Entwicklungsländern thematisiert. Als Beispiel kann hier der Textilsektor mit sogenannten Sweatshops genannt werden [37]. Die EU-Grundrechteagentur FRA hat in 2015 eine Studie [38] über "schwere Arbeitsausbeutung" veröffentlicht, welche in Arbeitsverhältnissen vorkommt, die gegen die EU-Charta für Grundrechte verstoßen. Schwere Arbeitsausbeutung sind in erster Linie Verhältnisse, in denen die Arbeitsbedingungen gemäß Rechtsvorschriften nicht erfüllt werden. In der Studie wurde deutlich, dass Ausbeutung in den Branchen Baugewerbe, Hotel- und Gastronomiegewerbe, Produktionsgewerbe sowie Landwirtschaft in der EU am stärksten vorzufinden ist. Katalysator für die Ausbreitung von Ausbeutung in diesen Branchen ist unter anderem die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit. Verschiedene Faktoren wie zum Beispiel der Fachkräftemangel oder schnell erlernbare Tätigkeiten ohne vertragliche Regelungen, welche Teil der illegalen Schattenwirtschaft sind, begünstigen Ausbeutung. Ein häufig gewählter Weg ist die Ausgliederung über Subunternehmer bzw. die Verwendung von Werkverträgen, welche eine (Arbeits-) Leistung zu ausbeuterischen Verhältnissen verlangen [39]. Ferner liegen Untersuchungen zu neuen Ausbeutungsformen, wie z.B. der Tätigkeit Crowdworking, als Teil des digitalen Kapitalismus vor, welche die Arbeitswelt verändern [40] [41]. Die Verbreitung von digitalen Arbeitsvermittlungsplattformen nimmt rasant und in verschiedenen Formen zu, erfüllt jedoch nicht arbeits- und sozialrechtliche Standards. Beworben werden diese Jobs mit Flexibilität und Einfachheit – Attribute, welche für die heutige Gesellschaft bei der Jobauswahl zunehmend entscheidend sein können [42]. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Zunahme anderer Arbeitsverhältnisse, welche mit (Selbst-) Ausbeutung assoziiert werden: Vertrauensarbeitszeit als Wegfall für Zeiterfassung [43], befristete Verträge [44] oder Mini-Job-Angebote [45].

Die Entstehung von Ausbeutung

Altvater (2014) beschreibt in seinem Essay „Die Dialektik der Ausbeutung. Ohne Ausbeutung keine Moderne, mit Ausbeutung keine Zukunft“ welche Faktoren die Entstehung von Ausbeutung ermöglichen. Seine Erklärungen basieren auf der Mehrwerttheorie von Karl Marx (1867). Nach Marx ist eine Voraussetzung zur Entstehung der Ausbeutung, dass eine Ungleichheit in der sozialen Lage der Menschen besteht sowie dass unter ihnen Herrschafts- und Machtverhältnisse existieren [46]. Demnach produziert und reproduziert die Gesellschaftsstruktur die Ausbeutung [47]. Darüber hinaus muss ein Akteur die Freiheit besitzen, ausbeuten zu können. Über diese verfügen nach Marx die Kapitalisten, da sie die notwendigen Produktionsmittel besitzen, welche für den Arbeiter notwendig sind, um in einem Lohnarbeitsverhältnis tätig sein zu können [48]. Eine weitere Bedingung der Ausbeutung ist das ökonomische Verhältnis [49]. Dieses zielt auf die Logik der Wettbewerbsfähigkeit ab. Die Struktur der Wettbewerbswirtschaft führt zu einem Zwang des Marktes, wodurch Firmen der Konkurrenz ausgeliefert sind. Eine Maßnahme der Unternehmen, um konkurrenzfähig zu sein, ist das Minimieren der finanziellen Aufwände für Arbeitskräfte [50]. Beeinflusst werden diese drei Bedingungen von der Rechtsordnung, welche festlegt, in welcher Weise juristisch gegen die Ausbeutung vorgegangen wird. Hierbei stößt man allerdings auf ein Paradox, da nach der Theorie von Marx, Ausbeutung in jedem Lohnarbeitsverhältnis vorkommt. Dennoch kann juristisch das Maß der Ausbeutung eingeschränkt werden. Diese Aspekte werden in den Abschnitten Mehrwerttheorie und Mechanismus aufgegriffen und detaillierter erläutert.

Allgemeine Konsequenzen

In der soziologischen Perspektive wird angenommen, dass die ausgebeuteten Arbeiter sich formieren und protestieren, um auf die sehr gering bezahlten und vermehrt rechtswidrigen Arbeitsverhältnisse aufmerksam zu machen [51]. Dennoch sind in der Praxis andere Entwicklungen erkennbar. Auch wenn viele Betriebe einen Betriebsrat einführen oder Arbeitnehmer sich Gewerkschaften anschließen, gibt es im Zuge der Industrie 4.0 unter anderem Geschäftsmodelle, in denen die Arbeitnehmer nicht auf die zuvor genannten Optionen zurückgreifen können. Ein Beispiel ist der Anstieg der Fahrradkuriere, welche neben dem Apothekendienst ebenso im Essens- oder Paketlieferservice tätig sind. In diesen Fällen sind die Kuriere als Selbstständige/Freelancer tätig und sind verpflichtet von ihrem Mindestlohn noch Sozialversicherungsbeiträge abzuführen sowie privates Equipment zu stellen. Zuletzt haben diese auf sich aufmerksam gemacht, indem sie ankündigten eine eigene Gewerkschaft gründen zu wollen, um negative Elemente aus dem Arbeitsverhältnis zu eliminieren und langfristig nach Tarif vergütet zu werden [52]. Ein Gegenbeispiel zu dieser Entwicklung ist jedoch die scheinbare Akzeptanz der Ausgebeuteten in der lebensmittelverarbeitenden Branche wie zum Beispiel Schlachtereien. Charakterisiert durch einen sehr hohen Anteil Osteuropäer, welcher auf die EU-Arbeitsnehmerfreizügigkeit zurückzuführen ist, sind diese meistens als Scheinselbstständige ohne Tarifbestimmungen tätig. Fehlendes Wissen über deutsche Arbeitsgesetze sowie Sprachbarrieren reduzieren die Formationsmöglichkeiten, wie sie ausgebeutete Personengruppen in anderen Branchen ergriffen haben. Gesteigert wird die Akzeptanz der Ausbeutung aus Angst, die entgeltliche Tätigkeit sowie den Wohnraum, welcher zuvor häufig gemeinsam mit dem Job vermittelt wurde, zu verlieren und sich wieder in Armut oder Arbeitslosigkeit wie in ihrem Heimatland vorzufinden [53] [54]. Zudem beschäftigen sich branchenspezifische Gewerkschaften zunächst mit Festangestellten, bevor Werkvertragsarbeiter unterstützt werden. Auch hier liegt das Problem der Verständigung vor, da Kommunikationsschwierigkeiten die Kontaktaufnahme zu vielen der ausländischen Werkvertragsarbeiter erschweren. Viele der Ausgebeuteten nehmen die Unterstützung von Gewerkschaften nicht in Anspruch, da sie unzureichend über deren Funktionen informiert sind [55]. Andere Branchen wie beispielsweise Crowdworking werden vermehrt von Gewerkschaften thematisiert, welche arbeitsschutzrechtliche Regulierungen wie beispielsweise Mindestlohn fordern. Die Gewerkschaften sind der Annahme, dass die Akzeptanz dieser Tätigkeiten nicht gleichzeitig Fairness impliziert. Die arbeitsschutzrechtlichen Maßnahmen werden jedoch von der Mehrheit der Crowdworker nicht gefordert, da in Zeiten von ökonomischer Unsicherheit diese Tätigkeit Sicherheit bietet und bei Regulierungen die Angst vor einem Jobverlust vorherrscht [56]. Dies zeigt auf, dass die Wirkungen der Ausbeutung in den Branchen unterschiedlich sind, weshalb sie nicht generalisiert dargestellt werden können, sondern eine spezifische Erörterung erforderlich ist.

Wirkungen von Günter Wallraff's Erlebnisbericht

„Ganz unten“ entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Nachkriegsbücher und wurde 1986 als Dokumentarfilm veröffentlicht [57]. Die Übersetzung des Erlebnisberichtes erfolgte in mehr als 30 Sprachen und allein in Deutschland wurde das Buch mehr als fünf Millionen Mal verkauft [58]. In den USA erfolgte allerdings keine Veröffentlichung, da der dortige Verlag eine Klage von McDonalds fürchtete [59].

Abbildung 2: Wallraff bei der Untersuchung seiner Beweismittel [60]

Zur Verdeutlichung der Auswirkungen wird das Beispiel von dem Industriekonzern Thyssen herangezogen. Die Auswirkungen können in zwei Kategorien unterteilt werden:

1. Auswirkungen für die Angestellten bei Thyssen und für die Firma selbst

2. Auswirkungen für die Politik und Gesellschaft

Zunächst ging Thyssen mit einer Unterlassungsklage gegen Wallraffs Anschuldigungen vor [61]. Diese scheiterte allerdings und es wurde fortan akribisch darauf geachtet, dass Dauerschichten abgeschafft und umfangreiche Sicherheitsausrüstung zu einer Selbstverständlichkeit wurden. Thyssen wurde zu einem Bußgeld in Höhe von einer Million Mark und zur Festeinstellung vieler Leiharbeiter verpflichtet [62]. Insbesondere bewirkte das Buch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene Veränderungen. Anfangs wurde die „Echtheit“ des Berichts von Wallraff angezweifelt. Da Wallraff die Umstände filmte und fotografierte, verfügte er jedoch über ausreichend Beweismaterial (siehe Abbildung 2) [63]. Politisch wurde die Gesetzgebung bezüglich der Kooperation mit Subunternehmern geändert sowie Vorschriften für Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Die Erfahrungen von Wallraff führten zu einem Umdenken in der Gesellschaft, insbesondere in Hinblick auf die in Deutschland lebenden und arbeitenden Ausländer und den Umgang mit ihnen. Dennoch hatte der Erlebnisbericht auch negative Auswirkungen [64]. Zur Zeit der Veröffentlichung des Erfahrungsberichtes herrschten negative Vorurteile bezüglich der ersten Generation der in Deutschland lebenden Türken. Wallraff vereinheitlichte in seinem Bericht die Türken als wenig intellektuelle Masse [65]. Im Jahr 2002 wurde das Buch „Ganz oben. Türken in Deutschland“ von Seref Aygün und Abdul F. Baz veröffentlicht. Dieses wird, obwohl seit Wallraffs Veröffentlichung einige Zeit vergangen ist, als eine Antwort auf seinen Bestseller gesehen. In „Ganz Oben“ wird versucht genau die andere Seite der Türken darzustellen, indem es erfolgreiche türkische Unternehmen in Deutschland vorstellt. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Wallraff sein Ziel, Aufmerksamkeit für die Abgründe der deutschen Arbeitswelt zu schaffen, erreichte und nachhaltige Veränderungen einleitete.

Theorie

Mehrwerttheorie von Karl Marx

Die theoretische Herleitung für Ausbeutung wird primär auf Karl Marx zurückgeführt. Demnach hat sich am differenziertesten der Marxismus mit Ausbeutung des Menschen durch Menschen beschäftigt. Dabei hat er die Entstehung des Mehrwertes im Kapitalismus aufgezeigt und Ausbeutung als zentrales Element identifiziert, um die soziale Ungleichheit der Industriellen Revolution zu erklären. Diese ist darauf zurückzuführen, dass Fabrikbesitzer Lohnarbeiter zu ihren Gunsten ausbeuteten [66]. In Karl Marx‘ Mehrwerttheorie wird jedes Lohnarbeitsverhältnis als ein Ausbeutungsverhältnis beschrieben. „[…] Ausbeutung ist die unvergütete Aneignung jener fremden Arbeitskraft und fremder Arbeitsprodukte, welche über die notwendige Arbeit zur Erhaltung der Lebens- und Arbeitskraft des Arbeiters hinausgeht. Ausbeutung ist demnach die Aneignung der Mehrarbeit und des daraus entstehenden Mehrprodukts.“ [67]. Marx definiert den Tauschwert eines Gutes durch die in ihm repräsentierte Arbeitszeit. Dabei wird unterschieden zwischen dem Lohn, den der Arbeiter erhält und dem Wert, den der Arbeiter produziert [68]. Arbeit ist nach Marx eine Ware. Die Höhe des Lohnes, das ist der Preis der Arbeitskraft, bestimmt sich auf die gleiche Weise wie Marx jeden Warenwert berechnet [69]. Der Wert einer Ware ergibt sich aus der Arbeitszeit die zur Herstellung der Ware erforderlich ist [70]. Demnach setzt sich der Wert einer Arbeitskraft, aus der für die Produktion als auch Reproduktion eines Produktes oder einer Dienstleistung notwendigen Arbeitszeit, zusammen [71]. Die Arbeitszeit ist demnach der Schlüssel um den Wert einer Ware zu ermitteln. Man unterscheidet zwischen zwei Formen der Reproduktionsarbeit [72]:

  • physische und psychische (Lebensmittel, Unterkunft, Erholung etc.)
  • biologische (natürliche Fortpflanzung).

Die Arbeitszeit zur Reproduktion der Arbeitskraft kann sich jedoch verändern, beispielsweise durch technischen Fortschritt, welcher es ermöglicht Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen [73]. Durch diese Zeitersparnis sinkt der Wert der Arbeitskraft, wobei die reale Arbeitszeit des Arbeiters unverändert bleibt [74]. Angenommen die Arbeitszeit zur Reproduktion der Arbeitskraft erfordert drei Stunden, so wird der Arbeiter für diese drei Stunden entlohnt [75]. Arbeitet er sechs Stunden produziert er in den weiteren drei Stunden einen überschüssigen Wert, den Mehrwert. Diesen Mehrwert eignen sich die Kapitalisten an. Aus dem Mehrwert wird beispielswiese der Unternehmensprofit gezahlt, er dient als Grundlage für finanzielle Investitionen oder für Zinsen und Kredite [76].

Mehrwerttheorie: Mechanismus

Um die Entstehung der Ausbeutung nach Marx zu verdeutlichen, werden Kausalzusammenhänge erläutert und diese durch einen Mechanismus erklärt (Abbildung 3).

Abbildung 3: Mit einem Mechanismus kann die Entstehung von Ausbeutung erklärt werden (Angelehnt an Marx, 1867)

Die Bedingungen, welche vorhanden sein müssen, damit es zur Mehrwertabschöpfung der Kapitalisten kommt, sind die Ungleichheit in der sozialen Lage der Menschen und die gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Zudem sind die wirtschaftsstrukturellen Gegebenheiten eine erforderliche Bedingung. Diese kausale Beziehung zwischen den drei genannten Bedingungen und der Mehrwertabschöpfung kann durch einen Mechanismus und intervenierende Variablen erklärt werden. Die Ausbeutung entsteht zum einen durch den Wettbewerbsdruck, welchen Firmen unterliegen, und zum anderen durch die gegebene Vertragsfreiheit. Die Struktur der Wettbewerbswirtschaft führt zu einem Zwang des Marktes, wodurch Firmen der Konkurrenz ausgeliefert sind. Eine Maßnahme der Unternehmen, um konkurrenzfähig zu sein, ist das Minimieren der finanziellen Aufwände für Arbeitskräfte [77]. So entsteht die Tendenz zur einseitigen Aneignung des Mehrwerts und folglich kommt es zur Ausbeutung durch den Kapitalisten. Die Kapitalisten verfügen über die notwendigen Produktionsmittel, welche für Arbeiter notwendig sind, um in einem Lohnarbeitsverhältnis tätig sein zu können [78]. Zur Ausbeutung kommt es an dieser Stelle, da der Lohn für den Arbeiter geringer ist als der Wert, welcher durch die Arbeit tatsächlich geschaffen wurde. Der Mehrwert, der von dem Kapitalisten abgeschöpft wird, ist folglich das Ergebnis von unbezahlter Arbeit des Arbeiters [79] [80]. Zur Mehrwertabschöpfung kommt es, da sich der Kapitalist einen überproportionalen Anteil des geschaffenen Mehrwerts aneignet [81]. Moderierend wirken die Rechtsordnung, die festlegt, in welchem Ausmaß Ausbeutung stattfinden kann [82], sowie die Arbeitsmarkbedingungen auf diesen Mechanismus ein.

Alternative Theorien

In der nichtmarxistischen, hier wirtschaftsliberalen, Theorie ist Ausbeutung nicht gegeben. Als einer der wirtschaftsliberalen Vertreter vertritt Hayek die Auffassung, dass der Staat sich aus der Wirtschaft zurückziehen muss, da Selbstheilungskräfte des Marktes staatliche Eingriffe nicht legitimieren. Damit unterstützt er auch soziale Ungleichheit als Element der freien Marktwirtschaft und sieht beispielweise Sozialpolitik als eine Bedrohung der Freiheit des Marktes. Eine sinnvolle Allokation von Ressourcen und Gütern wird lediglich durch das Preissystem auf dem freien Markt abgebildet, welcher mit vollkommener Information ausgestattet ist. Dadurch entstehe eine spontane Ordnung ohne geplante menschliche Handlungen, sodass diese weder gerecht noch ungerecht sein kann [83] [84]. Ausbeutung kann hier lediglich als eine Art Marktversagen verstanden werden. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass auf dem Markt, ohne Einflüsse wie Regulierungen seitens der Politik, eine vollkommene Konkurrenz durch Anbieter und Nachfrager vorliegt. Dadurch befindet sich der Markt fortwährend im Gleichgewicht, sodass der Gleichgewichtspreis zu einer optimalen Allokation von Gütern und Produktionsfaktoren führt. Dieses Gleichgewicht betrifft auch den Arbeitsmarkt, welcher die Lohnhöhe und Arbeitskräfte bestimmt. Zur Ausbeutung kommt es nur, wenn eine Störung auftritt. Diese kann beispielsweise eintreten, wenn Arbeitnehmer den Arbeitgeber wechseln und ein Überschuss auf einer Seite entsteht. Da der Markt jedoch selbstregulierend ist und sich in Richtung eines Gleichgewichts anpasst, entfalten sich die Marktkräfte wieder frei, sodass Lohn und Arbeit mittelfristig ins Gleichgewicht kommen und die Störung wieder aufgehoben wird. Demnach wird Ausbeutung als eine Form des Marktversagens verstanden und nicht als zentrales Element von Arbeitsverhältnissen [85] [86].

Bedeutung für organisationale Veränderungsprozesse

Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel. Im Rahmen der Entwicklungen der Industrie 1.0 zur gegenwärtigen 4.0 haben sich Arbeitsprozesse gewandelt und neue Formen von Arbeitnehmer-Ausbeutung entwickelt. Die Dynamik des Wandels wird zuletzt auch dadurch bestimmt, wie weit ausbeuterische Verhältnisse möglich sind [87]. Um das Ausmaß der Ausbeutung zu begrenzen, haben sich Gewerkschaften entwickelt. Die Grenzen der unternehmerischen Ausbeutung sind durch wiederkehrende Maßnahmen wie zum Beispiel Tarifverhandlungen und Streiks umkämpft und bis dato erforderlich [88]. Ferner sind die heutigen arbeitsschutzrechtlichen Maßnahmen eine Reaktion auf wirtschaftliche Veränderungen. Diese sind beispielsweise seitens der Politik eine Restriktion einer freien zu einer sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Maßnahmen, um Ausbeutung zu begrenzen, sind aktuelle Bespiele wie die Einführung des Mindestlohns oder Regelungen zu Arbeits- und Pausenzeiten [89] Als eine konträre Entwicklung ist auf gesellschaftlicher Ebene festzuhalten, dass sich Wertvorstellungen verändern, welche ebenfalls Einfluss auf das Arbeitsverhältnis haben. Als geläufigstes Beispiel kann hier die Rolle der Frau genannt werden, welche unabhängig von Familienverhältnissen vermehrt einer Vollzeitanstellung nachgeht [90] [91]. Weitere aktuellere Veränderungen betreffen die Einstellungen von Arbeitnehmern, die nach Individualisierung und Flexibilisierung streben, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Dafür werden vertraglich Konditionen wie beispielsweise Home Office, Vertrauensarbeitszeit oder die Option eines Sabbaticals festgelegt [92].[93]. Diese Phänomene werden beispielweise auch unter dem Aspekt der Selbstausbeutung diskutiert, was ebenso ein Ergebnis der Industrie 4.0 ist. Dabei wird unter anderem die Frage gestellt, warum die gesetzliche Begrenzung der Arbeitszeit für Vertragsklauseln wie beispielsweise Home Office und Vertrauensarbeitszeit freiwillig abgegeben wird [94]. Nach Marx' Definition von Ausbeutung ist diese Verschmelzung von Freizeit und Arbeit eine Erhöhung der Ausbeutungsrate, da keine konforme Erholung des Arbeitsnehmers stattfinden kann [95]. Neue Ausbeutungsformen sind ein Ergebnis des Zusammenspiels von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Im organisationalen Kontext werden diese aktuell des Öfteren in Zusammenhang mit der Digitalisierung thematisiert, zum Beispiel anhand der Arbeitsform des Crowdworking. Zukünftig wird sich aufgrund der dynamischen Entwicklung von neuen Technologien zunehmend die Frage stellen, worüber sich Arbeit definiert und welche neue Rolle Ausbeutung einnimmt.

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Einzelnachweise

  1. Klein, 2017
  2. Jaeggi, 2013, S. 14
  3. Jaeggi, 2013
  4. Jaeggi, 2013
  5. Löhr, 2009
  6. Jaeggi, 2013
  7. Fleming, 2012
  8. Fleming, 2012
  9. Duden Online, 2017a
  10. Greenberg & Cropanzano, 1993
  11. Duden Online, 2017b
  12. Duden Online, 2017b
  13. Duden Online, 2017c
  14. Berwanger, 2017
  15. Prummer, 2017
  16. Prummer, 2017
  17. Rabe, 2013
  18. Molitor, 2015
  19. Faire Mobilität, 2017
  20. Becker, 2017
  21. Apt et al., 2016
  22. Kramer, 2016
  23. Zuber, 2014
  24. Ettlinger, 2016
  25. Nagy, 2013
  26. Strube, 2016
  27. Strube, 2016
  28. Leimeister et al., 2016
  29. Fleming, 2012
  30. Hohendanner & Stegmaier, 2012
  31. Spiegel Online, 2017
  32. Teevs, 2011
  33. Wallraff, 1985
  34. Der Spiegel, 1987
  35. Spiegel Online, 2007
  36. Spiegel Onlne, 2007
  37. Snyder, 2010
  38. FRA - European Union Agency for Fundamental Rights, 2015
  39. FRA - European Union Agency for Fundamental Rights, 2015
  40. Leimeister et al., 2016
  41. Apt et al., 2016
  42. Apt et al., 2016
  43. Scholz, 2016
  44. Spiegel Online, 2017
  45. Hohendanner & Stegmaier, 2012
  46. Altvater, 2014
  47. Jaeggi, 2013
  48. Altvater, 2014
  49. Altvater, 2014
  50. Jaeggi, 2013
  51. Kern, 2008
  52. Schlenk, 2017
  53. Kunze, 2014
  54. Faire Mobilität, 2017
  55. Cyrus, 2006
  56. Leimeister et al.,, 2016
  57. Der Spiegel, 1987
  58. Spiegel Online, 2007
  59. Deutsche Welle, 2015
  60. Sontheimer, 2015b
  61. Der Spiegel, 1987
  62. Sontheimer, 2015a
  63. Sontheimer, 2015b
  64. Sontheimer, 2015b
  65. Sontheimer, 2015b
  66. Baßeler et al., 2010
  67. Duthel, 2013, S. 75
  68. Duthel, 2013
  69. Duthel, 2013
  70. Herrmann, 2017
  71. Marx, 1867
  72. Kreckel, 2004
  73. Duthel, 2013
  74. Duthel, 2013
  75. Marx, 1867
  76. Marx, 1867
  77. Jaeggi, 2013
  78. Altvater, 2014
  79. Altvater, 2014
  80. Jaeggi, 2013
  81. Wright, 1979
  82. Altvater, 2014
  83. Rogall, 2013
  84. White, 2012
  85. Rogall, 2013
  86. White, 2012
  87. Altvater, 2014
  88. Altvater, 2014
  89. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2017
  90. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2017
  91. Hurrelmann & Albrecht, 2014
  92. Schicke & Lauenstein, 2016
  93. Hurrelmann & Albrecht, 2014
  94. Heiling & Kuba, 2015
  95. Mason, 2016